EMDR
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing nach Shapiro) ist eine relativ neue Therapiemethode, die sich insbesondere bei der Behandlung von traumatisierenden Erfahrungen als sehr wirksam, aber auch als schonender als andere Verfahren erwiesen hat. Mit Hilfe der EMDR-Methode können belastende und traumatisierende Erfahrungen bearbeitet werden, die häufig Auslöser für psychische Probleme oder Störungen sind. Dabei wird, gemeinsam mit anderen Elementen, die Methode der „bilateralen (wechselseitigen) Stimulation“ eingesetzt, zum Beispiel mit Hilfe von Augenbewegungen. Durch den EMDR-Prozess lassen sich schmerzhafte Erinnerungen und damit verbundene Symptome effektiv und vergleichsweise schnell verändern. Die neurobiologischen Vorgänge, welche die EMDR-Methode so wirksam machen, werden zur Zeit noch intensiv erforscht. Die gute Wirksamkeit konnte jedoch in zahlreichen wissenschaftlichen Studien weltweit nachgewiesen werden. Patienten schildern den EMDR-Prozess häufig als sich rasch verändernde Bilder, Gefühle und Gedanken (ähnlich wie in einer Filmhandlung), in deren Verlauf die erlebte Belastung deutlich nachlässt. EMDR kann sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen eingesetzt werden.
EMDR kann angewendet werden:
- nach Unfällen, schweren Erkrankungen oder schmerzhaften medizinischen Eingriffen
- wenn Sie Opfer oder Zeuge eines Verbrechens geworden sind
- bei Trauer und Verlust
- nach Misshandlung, Vernachlässigung oder sexuellem Missbrauch in der Kindheit
- nach Gewalt in engen Beziehungen
- bei berufsbedingten Traumatisierungen (zum Beispiel im Polizeidienst oder bei der Feuerwehr)